Unabhängig davon, welche IT-Strategie verfolgt wird – ob eher auf Best-of-Breed- oder Best-of-Suite-Lösungen gesetzt wird – ist eine umfassende Abdeckung aller Prozesse notwendig und es müssen immer wieder Lösungen für spezifische Bereiche in Betracht gezogen werden. Beispielsweise benötigt man für die Erstellung von Grafiken, 3D-Modellen oder Software eine spezielle Software, für die Abbildung der internen Kommunikation und Kollaboration aber wieder andere Lösungen. Dabei stellt sich immer wieder die Frage: Setzen wir auf Open Source Lösungen oder auf kommerzielle Anbieter?
Aber was bedeutet Open Source eigentlich? Open Source steht für Software, deren Quellcode offen zugänglich ist. Dies ermöglicht es den Anwendern und Anwenderinnen, die Software nach ihren Bedürfnissen anzupassen und weiterzuentwickeln.
Open Source ist keineswegs ein Sparprogramm, aber die Kosten sind wesentlich besser planbar, da man sie selbst in der Hand behält – Personal, Betrieb und Konfiguration inklusive. Allerdings gesellt sich zunehmend eine neue Sorge zur Open Source-Diskussion. Es häufen sich die Meldungen, dass zentrale Systeme wie Redis, die oft fest in Softwarelösungen integriert sind, oder Suiten wie Odoo, die gerade kleineren Unternehmen einen guten Einstieg in die digitale Verwaltung ihrer internen Prozesse ermöglichen, direkt oder indirekt durch das Auslaufenlassen von Features oder den Wechsel zu restriktiveren Lizenzmodellen keine verlässliche Basis mehr bieten.
Ja und nein. Letztlich ist alles eine Frage des Risikos. Je mehr sich ein Unternehmen auf eine Software(komponente) verlässt, desto wichtiger ist es, eine Alternative oder einen Plan zu haben, wie ein Wechsel zu einer Open-Source-Lösung durchgeführt und überbrückt werden kann.
Kulturwandel und Kostendruck
Der Kulturwandel hin zu Open Source ist ein wichtiger Schritt. Dabei geht es nicht nur um Kosteneinsparungen, sondern auch um die Freiheit und Flexibilität, die eigene IT-Landschaft nach den individuellen Bedürfnissen zu gestalten. In einer Zeit, in der der Kostendruck auf die Unternehmen immer größer wird, bietet Open Source eine attraktive Alternative zu teuren kommerziellen Lösungen.
Fachkräftemangel und Weiterbildung
Ein weiterer Aspekt ist der Fachkräftemangel. Unternehmen, die auf Open Source setzen, müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, um diese Lösungen effektiv zu nutzen und weiterzuentwickeln. Dies erfordert kontinuierliche Weiterbildung und eine Kultur des Wissensaustauschs innerhalb der Organisation.
Geopolitische Überlegungen
Auch geopolitische Faktoren spielen eine Rolle. Die Abhängigkeit von Softwarelösungen aus bestimmten Regionen kann Risiken bergen, insbesondere in Zeiten politischer Spannungen. Open Source bietet hier eine Möglichkeit, diese Abhängigkeiten zu reduzieren und die Kontrolle über die eigene IT-Infrastruktur zu behalten.
Fazit
Der Wandel hin zu Open Source ist kein einfacher Schritt, aber er bietet Unternehmen die Chance, ihre IT-Kosten besser zu kontrollieren und gleichzeitig flexibel auf Veränderungen reagieren zu können. Allerdings bedarf es einer sorgfältigen Planung und einer Kultur der kontinuierlichen Weiterbildung, um die Vorteile von Open Source voll ausschöpfen zu können. Trotz der Herausforderungen bleibt Open Source eine vielversprechende Alternative, die es Unternehmen ermöglicht, ihre digitale Transformation erfolgreich voranzutreiben.
Bild: Mit KI erstellt