Viele Unternehmen beschäftigt derzeit eine Frage: Wie bleiben wir im immer stärker automatisierten globalen Markt konkurrenzfähig? Genau diese Überlegung stand im Fokus unseres Besuchs beim Event „Cobots und Exoskelette live im Einsatz“, veranstaltet vom Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Berlin. Dass Deutschland und Europa (vor allem in der Automobilindustrie) zu den größten Anwendern von Cobots zählen, war dabei kein Geheimnis. Neu für uns war hingegen, wie weit die Entwicklung in Richtung menschliche Robotik und sogar zum humanoiden Roboter bereits ist – und welche Chance sich hier insbesondere für den Mittelstand auftut.
1. Von Cobots zu humanoiden Robotern: Zwei Konzepte, ein Ziel
Cobots (kollaborative Roboter) kommen schon seit Jahren in Fabriken zum Einsatz, um klassische, repetitive Abläufe abzusichern – etwa Palettieren oder Schweißen. Der humanoide Roboter geht allerdings einen Schritt weiter: Er soll nicht nur eine einzelne Aufgabe extrem spezialisiert erledigen, sondern als Plattform dienen, die sich flexibel an unterschiedliche Arbeitsschritte anpassen lässt. Im Handwerk könnte das beispielsweise bedeuten, dass ein Roboter abends eigenständig die Werkstatt aufräumt und über Nacht Arbeitsmittel sortiert – Aufgaben, die sonst Menschen Zeit und Nerven rauben, aber wenig Mehrwert schaffen.
- Cobots:
- Hoch spezialisiert (z. B. Montageroboter im Fertigungsbereich)
- Entlasten effektiv bei klar definierten, wiederholbaren Aufgaben
- Schnell einsatzbereit und vergleichsweise leicht zu programmieren
- Humanoider Roboter:
- Plattformgedanke: viele verschiedene Arbeitsschritte möglich
- Große Flexibilität – vom Handling in der Werkstatt bis zum Sortieren von Kleinteilen
- Zielt darauf ab, menschliche Bewegungsmuster zu imitieren und fließend an veränderte Bedingungen anzupassen
Im Zusammenspiel mit Künstlicher Intelligenz wird dieses Potenzial noch weiter steigen, denn wo KI digitale Prozesse automatisieren kann, schafft ein Roboter die Brücke ins Physische.
2. Warum insbesondere Europa jetzt aufpassen muss
Ähnlich wie bei der KI-Entwicklung merkt man auch im Bereich der menschlichen Robotik, dass Europa nicht unbedingt der dominante Standort ist, wenn es um milliardenschwere Investitionen und Superlative geht. Zwar gibt es Startups und Nischenlösungen, die echte Innovationen vorantreiben – auch im Bereich humanoider Roboter –, doch die große Masse an Kapital fließt weiterhin in die USA oder nach Asien.
Was bedeutet das für den Mittelstand?
- Schnellere Dynamik im globalen Wettbewerb: Wer nicht Schritt hält, verliert potenziell Marktanteile an Unternehmen, die Roboterlösungen aggressiver skalieren.
- Hohe Anforderungen an Sicherheit und Qualität in Europa: Gut für den Anwender, aber auch zeit- und kostenintensiv in der Zertifizierung.
Kurz gesagt: Wenn wir es uns leisten, zuzuschauen, während andere investieren, wird sich das in den kommenden Jahren rächen. Denn die nächste Stufe der Digitalisierung des Mittelstands braucht mehr als nur KI – sie braucht Roboter, die flexibel in realen Produktions- und Handwerkssituationen agieren.
3. Konkrete Probleme und Chancen für den Mittelstand
Der Fachkräftemangel trifft auch Handwerksbetriebe und kleine Fertigungsunternehmen zunehmend hart. Wer als Mittelständler trotzdem wachsen oder neue Märkte erschließen möchte, muss überlegen, wie sich Lücken in der Belegschaft schließen lassen. Cobots und humanoide Roboter können hier entlasten:
- Reduzierter Personaleinsatz für monotone oder körperlich anstrengende Tätigkeiten (z. B. Schleifen, Heben, Kommissionieren).
- Verbesserte Ergonomie: Exoskelette und Roboterarme verringern gesundheitliche Belastungen, steigern die Arbeitsplatzattraktivität.
- Mehr Flexibilität: Gerade im Handwerk wechseln Aufgabentypen schnell – ein humanoider Roboter kann sich bei entsprechender Programmierung an neue Aufgaben anpassen und über Nacht Prozesse erledigen, die sonst keiner machen will.
Gleichzeitig darf man keine Wunder erwarten: Die Initialinvestition ist teils hoch, es braucht Schulungen, und nicht jede Tätigkeit im Mittelstand ist sofort „robotertauglich“. Gute Beratung und eine schrittweise Integration helfen, das Risiko zu mindern und aus Pilotprojekten echte Erfolge zu machen.
4. Eindrücke vom Event „Cobots und Exoskelette live im Einsatz“
Wir von TistH hatten die Gelegenheit, unterschiedliche Systeme live auszuprobieren. Besonders auffällig war, wie stark sich die Aussteller auf ergonomische Verbesserung und reale Anwendungsfälle konzentrierten – das reichte vom einfachen Tee-Kochen durch einen Roboterarm bis zum Langhalsschleifer, der mit Hilfe eines Exoskeletts überkopf bedient werden kann.
Großes Learning:
- Menschliche Robotik ist kein weit entfernter Zukunftstraum, sondern findet bereits konkrete Abnehmer.
- Die meisten gezeigten Roboter waren noch spezialisiert (typisch für Cobots) – eine Art „Generalist“ wie ein vollwertiger humanoider Roboter lässt aber schon erahnen, wie viel Automatisierungspotenzial im Handwerk schlummert.
Es blieb jedoch auch kein Zweifel daran, dass wir in Europa aufzuholen haben, wenn wir bei robotischen Alleskönnern Schritt halten wollen. Einige Startups tüfteln an Humanoiden, doch massive Kapitalgeber und aggressive Förderung fehlen oft.
5. Herupu und TistH: Gemeinsam den nächsten Schritt wagen
Hier kommen Lösungsansätze ins Spiel. TistH unterstützt Mittelständler und Handwerksbetriebe dabei, die richtige Strategie zu entwickeln und Technologien zu bewerten – egal, ob es um einen Cobot, Exoskelette oder gar einen humanoiden Roboter geht. Nicht jede fancy Neuheit passt automatisch zum eigenen Betrieb. Doch wer sich proaktiv informiert und durchstrukturierte Prozesse aufbaut, kann schnell herausfinden, wo sich ein robotisches System lohnt.
Unser Werkzeug dafür:
- Herupu – eine Prozessmanagement-Software, die dabei hilft, interne Abläufe zu erfassen, zu standardisieren und zu digitalisieren. Nur wenn man weiß, wie der Betrieb tickt, kann man gezielt Automatisierungslösungen einführen.
- Beratung & Integration – TistH begleitet Unternehmen von der ersten Einschätzung bis zur Praxisumsetzung. So entstehen passgenaue Konzepte für den Mittelstand, ohne dass man auf teure, überdimensionierte Lösungen setzt.
6. Fazit: Zukunft aktiv gestalten – nicht verpassen
Der Markt für menschliche Robotik und Cobots boomt, und erste humanoide Roboter machen klar: Die Brücke zwischen KI und physischen Prozessen wird geschlagen, ob wir wollen oder nicht. Für den Mittelstand heißt das konkret:
- Mut zum Testen: In kleinen Pilotschritten herausfinden, wo Cobots oder humanoide Systeme echten Mehrwert bieten.
- Optimierte Prozesse: Digitalisierung und klare Abläufe sind die Basis, um Roboter reibungslos zu integrieren.
- EU-weites Aufholen: Europa hat zwar Know-how, muss aber stärker investieren, wenn wir im internationalen Vergleich bestehen wollen.
Nach unserem Besuch bei „Cobots und Exoskelette live im Einsatz“ steht fest: Technisch sind wir durchaus auf einem guten Weg, aber wir sollten uns nicht ausruhen. Wer jetzt die Zeichen der Zeit erkennt, kann sich einen Vorsprung sichern – im Handwerk, in der Produktion und darüber hinaus.
Interesse geweckt?
Bei TistH schauen wir uns gerne deine betrieblichen Herausforderungen an und helfen dir dabei, die passenden Robotik-Lösungen zu finden. Ob humanoider Roboter oder spezialisierter Cobot: Mit Herupu und unserer Digitalisierung Mittelstand-Expertise holen wir das Beste aus deinen Prozessen heraus. Denn die Zukunft ist schon da – wir müssen sie nur nutzen.